Einsatz von recyceltem Material und Nebenprodukten bei HOCHTIEF

Nachhaltigkeit bei HOCHTIEF CZ

HOCHTIEF setzt bei seinen Bauprojekten seit Langem zahlreiche Schritte und Maßnahmen nach den Grundsätzen des nachhaltigen Bauens um. Diese Strategie wird natürlich auch lokal auf dem tschechischen Markt übernommen, wo der Fokus neben energiesparenden Gebäuden – einschließlich der Anwendung international anerkannter Gebäudezertifizierungssysteme (LEED, BREEAM usw.) – vor allem auf der Nutzung von recycelten Materialien liegt. Im Bereich der Bauabfallentsorgung setzen wir uns für die Reduzierung solcher Abfälle und die Wiederverwendung dieser Materialien ein, anstatt sie auf Deponien abzulagern.

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„Mit Blick auf die Endlichkeit und die begrenzte Nutzung natürlicher Rohstoffe liegt es auf der Hand, dass die Zukunft des Bauens in der Nutzung von wiederverwertbaren Materialien liegt.“
Tomáš Koranda Vorstandsvorsitzender, HOCHTIEF CZ

Best Practice 

Kategorie:

Abfallverarbeitung und Einsatz von Nebenprodukten aus der Industrieproduktion und deren Umwandlung in neue Baustoffe
 

Ziel:

Entwicklung und Einsatz von Spritzbeton, bei dem 50 % des traditionellen Bindemittels (Zement) durch Abfallmaterialien auf Basis siliziumhaltiger und „fluider“ Flugasche ersetzt werden.

In Zusammenarbeit mit ČEZ und der TU Prag haben wir einen neuartigen Spritzbeton für Tiefbauprojekte entwickelt. Bei diesem neuen Produkt sollte ein speziell entwickeltes Bindemittel auf der Basis von Flugasche den traditionellen Zement zu etwa 50 % ersetzen. Der neuentwickelte Beton wurde beim Bau von Stollen für die geologischen Untersuchungen der zukünftigen Linie D der Prager U-Bahn genutzt. Er hat vergleichbare Eigenschaften wie der traditionelle Spritzbeton. Ein Vorteil dieser technischen Lösung besteht darin, die Flugasche zu nutzen und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck zu verringern, der bei der Zementherstellung enorm ist. Damit wird ein doppelter Mehrwert erreicht. Aus wirtschaftlicher Sicht kann die neue Lösung als vergleichbar oder leicht vorteilhaft eingestuft werden.

Hard-Facts

  • Implementierungsperiode: 1 Jahr
  • Implementierungskosten: ca. 1 Mio. CZK
  • bei der ersten Implementierung erzielte Netto-Einsparung: 1 Mio. CZK ungeachtet der positiven Effekte auf die Umwelt
  • weitere Vorteile: Abfallnutzung; Reduzierung des CO2-Fußabdrucks

Probleme

Das größte Hindernis für eine breitere Anwendung von wiederverwendeten Materialien besteht in der Erfüllung technischer Normen, genauer gesagt in der Einhaltung geltender Stoffbeschränkungen. Auch für die Herstellung von Beton müssen bestimmte Normen beachtet werden, vor allem die Norm ČSN EN 206. Diese Norm verbietet es, Zement durch ein anderes Bindemittel zu ersetzen bzw. sie ermöglicht nur eine sehr begrenzte Nutzung von aktiven Zusatzstoffen.

Lösungen 

Unterirdische Tiefbauprojekte werden mithilfe von zwei Auskleidungstypen ausgeführt. Die primäre, provisorische Auskleidung soll den Ausbruch des Tunnelhohlraums (Ortsbrust) absichern. Im nächsten Schritt wird die sekundäre Auskleidung gebaut, die den Tunnel dann dauerhaft sichert. Aus diesem Grund konnten wir den Auftraggeber überzeugen, dass wir den neuen Spritzbeton für die primäre Auskleidung verwenden können. Diese erfüllt auf langfristige Sicht keine baustatische Funktion und wird im Laufe der Zeit vollständig abgebaut. Der neue Beton soll außerdem bei der Herstellung vorgefertigter Teile angewendet werden. In diesem Bereich sind die Beschränkungen derzeit jedoch noch umfangreicher und grundlegender.