Das deutsche Lieferkettengesetz: Webinar der #PartnersForSustainability mit Prof. Frank Ebinger

Das deutsche Lieferkettengesetz oder offiziell „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“ (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz - LkSG) will Unternehmen in die Pflicht nehmen, die Nachhaltigkeit ihrer Lieferkette sicherzustellen. Das betrifft vor allem Menschenrechtsverstöße und Umweltzerstörung. In einem ersten Schritt sollen ab dem Jahr 2023 Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern und damit auch deren direkte Zulieferer mit diesem Gesetz i die Pflicht genommen werden.

Sind Unternehmen in Tschechien vom Gesetz betroffen? Auf was müüssen sich die Unternehmen einstellen und vorbereiten, damit sie Teil der Lieferketten bleiben? Das Webinar mit Frank Ebinger, Professor für nachhaltigkeitsorientiertes Innovations- und Transformationsmanagement am Nuremberg Campus of Technology (NCT) und einem Fallbeispiel von Siemens CZ haben klar gemacht, dass mit diesem Gesetz komplexe Anforderungen auf die Zulieferunternehmen auch in Tschechien zukommen. Und dies sollte man nicht auf die lange Bank schieben, sondern rasch in Angriff nehmen, so der Hinweis der Experten.

Nachhaltigkeit spielt bei vielen Unternehmen bereits eine große Rolle. Davon zeugt nicht nur allein das große Interesse an #PartnersForSustainability. Mariana Kellerová von Siemens als einem der Gründungspartner der Initiative zeigte sehr anschaulich, wie sehr Nachhaltigkeit das Zulieferermanagement bereits jetzt prägt. Der Inhalt des Lieferkettengesetzes ist für viele Unternehmen keine Neuheit. Die Notwendigkeit eines strukturierten Lieferantenmanagements wird aber viele Unternehmen vor große Herausforderungen stellen.

Frank Ebinger betonte, dass Deutschland mit einem solchen Gesetz nicht isoliert dasteht. Ähnliche Gesetze sind in Ländern wie Frankreich oder Großbritannien bereits in Kraft. Ebenso soll es ein Lieferantengesetz auch auf EU-Ebene geben. Beim „Bußgeld Katalog” ist die EU-Vorlage sogar noch schärfer als das deutsche Lieferantengesetz. Die größte Strafe für ein Unternehmen ist es jedoch, den Anforderungen des Kunden nicht gerecht werden zu können und aus dem Lieferantenpool herauszufallen. Daher sollten Zulieferer damit rechnen, dass sich ihre Kunden auf dieses Gesetz sehr genau vorbereiten werden.

Vor allem unmittelbare Zulieferer von deutschen Unternehmen müssen sich auf eine mehr strukturierte und vor allem auch transparente Lieferkette einstellen. Dazu gehört auch das Thema Risikomanagement, zum Beispiel bei der Rückverfolgbarkeit von Rohstofflieferungen, wie Frank Ebinger betonte

Digitalisierung wird eines der Schlagworte sein, wenn es um das Risikomanagement und die Transparenz der Lieferkette geht. Auch Blockchain-Zertifikate, Cloud-basierte Lösungen die Lieferanten und Abnehmer einschließen sowie Big Data können zum Einsatz kommen. Doch das wichtigste sei dabei, den Prozess zur transparenten Gestaltung der Lieferkette und der Risikobewertung zügig anzustoßen, so Ebinger.

Deshalb werden die #PartnersForSustainability und die DTIHK in Prag weitere Webinare und Workshops als praxisorientierte Hilfe veranstalten. Mehr Infos finden Sie auf unserer Website oder abonnieren Sie unseren Newsletter.

Weitere Informationen zum Lieferkettengesetz finden Sie hier:

Link zum Gesetz: Bundesrat - Suche - Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz - LkSG)

Mehr zum Lieferkettengesetz: BMAS - Sorgfaltspflichtengesetz

Umsetzungshilfen: CSR - Umsetzungshilfen (csr-in-deutschland.de)

Über die #PartnersForSustainability

#PartnersForSustainability ist eine Plattform der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer, der Partnerunternehmen und -Institutionen, die helfen will, wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit sowie ökologische und soziale Verantwortung noch besser in Einklang zu bringen und so den Weg in eine nachhaltige Zukunft mitzugestalten.